Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Gemeinschaft der Heiligen
   (lat. ”communio sanctorum“), erstmals im 5. Jh. als Zusatz im Apostolischen Glaubensbekenntnis bezeugt, gründet in dem umfassenden Begriff Koinonia (griech. = Gemeinschaft), mit dem das NT die Gemeinschaft im Glauben, die Gemeinschaft der Glaubenden, vor allem bei der Feier der Eucharistie, die Gemeinschaft mit Jesus Christus u. die Gemeinschaft mit Gott bezeichnet. Die Glaubenden heißen im NT auch die ”Heiligen“, nicht aufgrund eines außergewöhnlichen Lebens (Heiligkeit), sondern als von Gott Berufene u. in Dienst Genommene (Röm 1, 7; 1 Kor 1, 2; Kol , 12; Hebr 2, 17). Dies ist der erstrangige Inhalt, zu dem sich das Credo bekennt: Einssein im Heiligen Geist , in der Gnade Gottes, bei der Feier der Liturgie u. das damit verbundene Eintreten-füreinander im praktischen Tun u. in der Fürbitte. Im kirchlichen Osten wurde der wesentliche Inhalt der G. d. H. in der Eucharistiefeier gesehen, u. zwar in der gemeinsamen Teilhabe an den ”heiligen Gaben“, während im kirchlichenWesten sich die Betonung immer mehr auf die bei Gott vollendeten Heiligen verschob, so daß G. d. H. die Einheit der irdischen mit der ”himmlischen“ Kirche bezeichnen kann.
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