Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Fundamentaltheologie
ist die Bezeichnung einer grundlegenden theol. Einzeldisziplin, die aus der Verantwortungsbereitschaft des Glaubens u. der Hoffnung (1 Petr , 15) hervorgeht (Grundlagenreflexion über das Christentum auch angesichts der Ansprüche der Vernunft). Aus ihrer frühesten Gestalt als ”Apologie“ (Apologeten) entwickelte sie sich mehr u. mehr zu einer systematischen Apologetik, die als solche nicht mehr ausschließlich gegen Bestreiter der christlichen Offenbarung gerichtet zu sein brauchte, sondern ”fundamentale“ Fragen für das Selbstverständnis des Christentums u. seiner Theologie klären wollte. Mitte des 19. Jh. kam die Bezeichnung F. im kath. Bereich auf; sie wurde seit Mitte des 20. Jh. auch im ev. Bereich grundsätzlich akzeptiert. In der älteren F. des 19. Jh. wurden Thematiken, die früher an verschiedenen Orten behandelt worden waren, gesammelt, vor allem die Erkenntnismöglichkeiten der Offenbarung Gottes (Glaubensmotive u. -bereitschaft, Praeambula fidei , Wunder, Prophetie), die möglichen Arten einer solchen Offenbarung, die Tatsache der in Jesus Christus geschehenen Offenbarung; ferner das historische Bleiben dieser Offenbarung in der Kirche (deren Wesen mit den Wesensmerkmalen u. ihre Struktur; ihre Ämter). Hinzu kamen die von der neuzeitlichen Lebenswelt gestellten Probleme (Wissenschaftscharakter u. Methodenpluralismus der Theologie, Verhältnis von Vernunft u. Glauben, Subjektivität, Autorität, Tradition; philosophische Wahrheitsfrage usw.). Im 20. Jh. stellte sich die F. den aktuellen Infragestellungen des Glaubens u. versuchte, die dialogische Kompetenz der Theologie in die Diskussionen um Wahrheits- u. Bewahrheitungskriterien einzubringen. In diesen Zusammenhängen versteht sich die Politische Theologie als ”praktische F.“ Die enorm erweiterten Aufgabenfelder der F. wuchsen zusätzlich durch die neue theol. Sicht der Nichtchristlichen Religionen an.
ist die Bezeichnung einer grundlegenden theol. Einzeldisziplin, die aus der Verantwortungsbereitschaft des Glaubens u. der Hoffnung (1 Petr , 15) hervorgeht (Grundlagenreflexion über das Christentum auch angesichts der Ansprüche der Vernunft). Aus ihrer frühesten Gestalt als ”Apologie“ (Apologeten) entwickelte sie sich mehr u. mehr zu einer systematischen Apologetik, die als solche nicht mehr ausschließlich gegen Bestreiter der christlichen Offenbarung gerichtet zu sein brauchte, sondern ”fundamentale“ Fragen für das Selbstverständnis des Christentums u. seiner Theologie klären wollte. Mitte des 19. Jh. kam die Bezeichnung F. im kath. Bereich auf; sie wurde seit Mitte des 20. Jh. auch im ev. Bereich grundsätzlich akzeptiert. In der älteren F. des 19. Jh. wurden Thematiken, die früher an verschiedenen Orten behandelt worden waren, gesammelt, vor allem die Erkenntnismöglichkeiten der Offenbarung Gottes (Glaubensmotive u. -bereitschaft, Praeambula fidei , Wunder, Prophetie), die möglichen Arten einer solchen Offenbarung, die Tatsache der in Jesus Christus geschehenen Offenbarung; ferner das historische Bleiben dieser Offenbarung in der Kirche (deren Wesen mit den Wesensmerkmalen u. ihre Struktur; ihre Ämter). Hinzu kamen die von der neuzeitlichen Lebenswelt gestellten Probleme (Wissenschaftscharakter u. Methodenpluralismus der Theologie, Verhältnis von Vernunft u. Glauben, Subjektivität, Autorität, Tradition; philosophische Wahrheitsfrage usw.). Im 20. Jh. stellte sich die F. den aktuellen Infragestellungen des Glaubens u. versuchte, die dialogische Kompetenz der Theologie in die Diskussionen um Wahrheits- u. Bewahrheitungskriterien einzubringen. In diesen Zusammenhängen versteht sich die Politische Theologie als ”praktische F.“ Die enorm erweiterten Aufgabenfelder der F. wuchsen zusätzlich durch die neue theol. Sicht der Nichtchristlichen Religionen an.