Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Formalobjekt, übernatürliches
ein Begriff der kath. Gnadenlehre, der die Zielrichtung der menschlichen Intentionalität angibt: ist diese Zielrichtung ”übernatürlich“, dann ist die Intentionalität des Menschen von Gott ”erhöht“ (in biblischer Sprache: ”erleuchtet“) u. auf die unendlicheWirklichkeit Gottes hin orientiert. Die Diskussion dreht sich um die Frage, ob ein menschlicher, übernatürlicher Akt rein ontisch (seinsmäßig) ”erhoben “ ist, ein Heilsakt also dem von Gottes Gnade dazu befähigten Menschen gar nicht bewußt wird, oder ob die Gnade das Bewußtsein des Menschen ”affiziert“. Wenn Gnade eine wirkliche u. wahre Teilhabe am Leben Gottes auf der Grundlage einer wirksamen Selbstmitteilung Gottes ist, dann kann angenommen werden, daß diese Gegenwart Gottes die ganze geistige Aktivität des Menschen betrifft u. sie wenigstens keimhaft ”ausrichtet “ auf die Vollendung in der seligen Anschauung Gottes . Die so betroffene u. ”erhöhte“ Intentionalität kann wenigstens den ungegenständlichen, unthematischen ”Horizont“ (eine Art Grundbefindlichkeit) bilden, innerhalb dessen alles ”existentiell“ Bedeutsame wahrgenommen u. auf seine letzte Bestimmung hingeordnet wird, auch wenn die von u. zu Gott erhöhte Intentionalität in der Reflexion nicht eindeutig von der Transzendentalität des menschlichen Geistes unterschieden werden kann.
ein Begriff der kath. Gnadenlehre, der die Zielrichtung der menschlichen Intentionalität angibt: ist diese Zielrichtung ”übernatürlich“, dann ist die Intentionalität des Menschen von Gott ”erhöht“ (in biblischer Sprache: ”erleuchtet“) u. auf die unendlicheWirklichkeit Gottes hin orientiert. Die Diskussion dreht sich um die Frage, ob ein menschlicher, übernatürlicher Akt rein ontisch (seinsmäßig) ”erhoben “ ist, ein Heilsakt also dem von Gottes Gnade dazu befähigten Menschen gar nicht bewußt wird, oder ob die Gnade das Bewußtsein des Menschen ”affiziert“. Wenn Gnade eine wirkliche u. wahre Teilhabe am Leben Gottes auf der Grundlage einer wirksamen Selbstmitteilung Gottes ist, dann kann angenommen werden, daß diese Gegenwart Gottes die ganze geistige Aktivität des Menschen betrifft u. sie wenigstens keimhaft ”ausrichtet “ auf die Vollendung in der seligen Anschauung Gottes . Die so betroffene u. ”erhöhte“ Intentionalität kann wenigstens den ungegenständlichen, unthematischen ”Horizont“ (eine Art Grundbefindlichkeit) bilden, innerhalb dessen alles ”existentiell“ Bedeutsame wahrgenommen u. auf seine letzte Bestimmung hingeordnet wird, auch wenn die von u. zu Gott erhöhte Intentionalität in der Reflexion nicht eindeutig von der Transzendentalität des menschlichen Geistes unterschieden werden kann.