Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Florenz
   Eine Generalsynode der lateinischen Kirche, zuerst nach Basel einberufen, durch Eugen IV. 1431 nach Bologna, 1437 nach Ferrara, 1439 nach F. verlegt (als 17. ökumenisches Konzil gezählt), befaßte sich mit Fragen der Vereinigung der östlichen Kirchen mit der lateinischen Kirche, wobei die Bedrängnis der Ostkirchen u. des Kaisers von Byzanz durch die Türken von lateinischer Seite ausgenützt wurde. Die Unionen mit den Griechen (6. 7. 1439), Kopten (4. 2. 1442) u. – nach einer neuerlichen Verlegung nach Rom 1443 – mit den Syrern (30. 9. 1444), mit manchen Chaldäern u. Maroniten (7. 8. 1445) hatten zum Teil keinen Bestand. Der Einsatz der Autorität der Synode bezog sich auf das Filioque, die sofortige Entscheidung über das ewige Schicksal eines Menschen im Tod u. den Primat des Papstes (DS 1300–1307; NR 434). Das Dekret für die Armenier enthält eine Lehre über die 7 Sakramente (DS 1310–1327; NR 501–504, 528–531, 552ff., 564 ff., 630, 695, 705, 730), das für die Kopten (= ”Jakobiten“) beschäftigt sich mit der Trinitätstheologie, der Christologie, der Kindertaufe, der Kirchengliedschaft, der Gutheit alles Geschaffenen u. dem atl. Gesetz (DS 1330–1351; NR 281–286 301 f. 86 381). Die Texte sind in hohem Maß von der Sichtweise der Scholastik des lateinischen Westens geprägt.
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