Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Fideismus
   (lat. ”fides“ = Glaube), im 19. Jh. geprägter Begriff für Versuche in der französischen Philosophie u. reformierten Theologie, eine gläubige Haltung als Voraussetzung aller religiösen u. nichtreligiösen Gewißheiten zu sehen. Religiöse Begriffe u. bekenntnishafte Formulierungen sind danach nur Symbole eines ”Glaubens“, der vor jeder Begriffsbildung, unabhängig von historischer Sicherheit u. von theol. Reflexion u. Argumentation, ”immer schon“ gegeben ist. Der gnadenhafte, heilswirksame Charakter dieses Glaubens wird nicht geleugnet, aber der Glaube wird nicht als eine vom Verstand mitgetragene Zustimmung, sondern, nach einer Ausprägung des F. Ende des 19. u. zu Beginn des 20. Jh., als ausschließlich vom Gefühl bestimmte Hingabe des Herzens verstanden. Eine Art kath. F. stellt der Traditionalismus dar.
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