Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Exorzismus
   (griech. = Herausbeschwörung), in der Bibel beider Testamente die Beseitigung des Wirkens böser Mächte (Dämonen) im Menschen, manchmal verbunden mit der Heilung der mit der Besessenheit verbundenen Krankheit. Da im Frühjudentum zur Zeit Jesu die Überzeugung verbreitet war, der Messias werde die bösen Mächte definitiv besiegen, zeichnen die Synoptischen Evangelien in christologischer Absicht Jesus als Exorzisten. Das Eintreten der Jesusjünger in seine Sendung wird auch durch deren exorzistisches Wirken verdeutlicht. In der kirchlichen Tradition ist der E. seinem Wesen nach ein fürbittendes Gebet, das zu den Sakramentalien gerechnet wird (”Teufelsaustreibung“ in der Form eines Befehls läßt einen abergläubischen Hintergrund erkennen). Er wurde, erstmals im 3. Jh. bezeugt, bei der Taufe als Symbol für die Absage an ein ”altes Leben“ u. als Beginn eines neuen Lebens praktiziert. Ferner stellt er in der kath. Kirche auch gegenwärtig einen eigenen Ritus dar, der jedoch ärztliche Behandlung Kranker keineswegs behindern oder sogar ersetzen darf.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Exorzismus