Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Endlichkeit
   bezeichnet das Begrenztsein, Beschränktsein u. Abhängigsein in jeder Hinsicht (nach Raum, Zeit, Kraft, Zahl usw.). Im mittelalterlichen Denken wird allem Seienden E. zugeschrieben, das nicht seinen letzten Grund in sich selber hat, also einer Ursache bedarf, um dasein zu können (Kontingenz, Kausalität). Für G. W. F. Hegel († 1831) ist das Endliche die ”Entäußerungsgestalt“ der Unendlichkeit; es bewegt sich auf diese zu u. hebt sich in ihr auf. Nach I. Kant († 1804) vermag der menschliche Intellekt nur das Endliche zu erkennen. Konsequenterweise denkt die Existenzphilosophie das Endliche nicht mehr von seinem Bezug zu einer Unendlichkeit, sondern nur noch ”in sich“ (Annahme des auf den Tod zulaufenden endlichen Daseins bei M. Heidegger † 1976; Übernahme der E. als Struktur des Freiheitsaktes bei J.-P. Sartre †1980).
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