Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Empirismus
   (griech. = Lehre von der Erfahrung) bezeichnet die wissenschaftlich vorgetragene These, daß alles menschlicheWissen in der Erfahrung begründet ist. Sie entstand als Reaktion auf den Rationalismus (Cartesianismus) im 17. Jh. in England (als Hauptvertreter werden genannt: F. Bacon †1626; J. Locke † 1704, D. Hume †1776). Einerseits betont der ”empiristische“ Ansatz die Notwendigkeit, Wissensgrundlagen durch Experimente jederzeit überprüfbar zu machen (Bacon), oder er weist anderseits darauf hin, daß sinnenhafte Erfahrung die Grundlage jeder intellektuellen Erkenntnis ist. Gilt sie nicht als einzige Grundlage, dann ist das auch die erkenntnistheoretische Auffassung bei Aristoteles († 322 v.Chr.) u. Thomas von Aquin († 1274).Wenn in manchen Philosophien des 20. Jh. die These aufgestellt wird, daß sinnvolle Sätze nur diejenigen sind, die logischeWahrheiten (”Tautologien“) oder faktischeWahrheiten, die durch Beobachtungen ”verifiziert“ werden können, aussagen, dann äußert sich darin das Erbe des E. (Positivismus) .
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