Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Emanation
   (lat. = das Ausfließen), bezeichnet das Hervorfließen aller niedrigeren Wirklichkeiten (in Stufen) aus höheren, religionsgeschichtlich das Hervorgehen allerWirklichkeiten aus der göttlichen Substanz; davon abgeleitet wird E. auch für das Hervorgegangene verwendet. Zu der vor allem in der Gnosis ausgebildeten Vorstellung von Emanationen gehört der Gedanke, daß sie mit dem Abstand vom göttlichen Urquell immer unvollkommener werden, so wie die Strahlen eines Lichtes, daher die negative Sicht auf die Materie. In der christlichen Theologiegeschichte wurde das Emanationsdenken vielfach abgelehnt, weil es von der Notwendigkeit der Schöpfung für Gott, von einer Vielfalt in Gott u. einer Veränderlichkeit Gottes ausgehe, imWiderspruch zu der Schöpfung ”aus dem Nichts“ stehe u. zu Pantheismus führe (eine von dem Neuplatoniker Plotin † nach 270 n.Chr. bestrittene Konsequenz). Diese Ablehnung machte sich das I. Vaticanum 1870 in seiner Verurteilung des ”Emanatismus“ zu eigen.
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