Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Docta ignorantia
   (lat. = belehrte Unwissenheit), dasWissen um das Nichtwissen u. um das Nichtwissenkönnen, theol. insbesondere im Hinblick auf das Wesen Gottes u. auf die (letzte u. höchste) Wahrheit. Der Sache u. z.T. den Worten nach ist die D. i. bei Augustinus († 430), Ps.-Dionysios Areopagites (um 500), Bonaventura († 1274) u. in der Negativen Theologie thematisiert. In besonderer Weise befaßte sich Nikolaus von Kues († 1464) mit der D. i.: sie bezeichnet jenes menschliche Erkennen, das sich im Bewußtsein seiner Endlichkeit die unübersteigbaren Grenzen seiner Möglichkeiten eingesteht, ohne die Ahnung von der Existenz des Unbegreiflichen aufzugeben.
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