Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Diakonia
   in der neueren Praktischen Theologie eine der drei bzw. vier Grundfunktionen der Kirche, zusammen mit Martyria (Verkündigung) u. Leiturgia (Liturgie); manchmal wird Koinonia (Gemeindebildung) dazugenommen. Die Konzeption der D. geht von dem den Armen u. Kleinen zugewandten u. auch den Jüngern dienenden Jesus aus. Unter Berufung auf die Absage an die Herrschaft (Mk 10, 42–45 par.), von Jesus an die Adresse des Kreises gerichtet, dem später das Bischofskollegium folgte, werden die in eine Hierarchie gegliederten kirchlichen Ämter als Dienste aufgefaßt. Insofern die Kirche in Sendung u. Verkündigung Jesu eingetreten u. um seine Nachfolge bemüht ist, kann sie nur eine anderen dienende Kirche sein. – Im ev. Bereich bezeichnet Diakonie zunächst das ganze diakonische Handeln der Kirche; sie nimmt auch in der theol. Diskussion (Sozialethik, Gemeindetheologie, Ökologie usw.) breiten Raum ein.
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