Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Demiurg
(griech. =Werkmeister), in der Philosophie Platons († 347 v.Chr.) der göttliche Weltbaumeister, der das vorgegebene Chaos mit dem Blick auf die ewigen Ideen zum Kosmos formt. In der Gnosis wurde der D. vom höchsten Gott unterschieden, u. zwar galt er als Schöpfungsmittler, der aus vorgegebener Materie die irdische Sinnenwelt erschaffen hat. Tendentiell war damit der Versuch gegeben, den höchsten Gott von Unvollkommenheiten u. Leiden in der Schöpfung zu entlasten u. sie dem D. aufzubürden. Dagegen verteidigten die Kirchenväter die Gutheit der Schöpfung u. die Identität des einen höchsten Gottes mit demWeltschöpfer. Gelegentlich wurde der göttliche Logos als ”unmittelbarer“ D. bezeichnet.
(griech. =Werkmeister), in der Philosophie Platons († 347 v.Chr.) der göttliche Weltbaumeister, der das vorgegebene Chaos mit dem Blick auf die ewigen Ideen zum Kosmos formt. In der Gnosis wurde der D. vom höchsten Gott unterschieden, u. zwar galt er als Schöpfungsmittler, der aus vorgegebener Materie die irdische Sinnenwelt erschaffen hat. Tendentiell war damit der Versuch gegeben, den höchsten Gott von Unvollkommenheiten u. Leiden in der Schöpfung zu entlasten u. sie dem D. aufzubürden. Dagegen verteidigten die Kirchenväter die Gutheit der Schöpfung u. die Identität des einen höchsten Gottes mit demWeltschöpfer. Gelegentlich wurde der göttliche Logos als ”unmittelbarer“ D. bezeichnet.