Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Dank
   , Dankbarkeit, Danksagung   Im Alltagsverständnis, schon in der Antike bezeugt, ist einMensch, dem Hilfe, ein Geschenk oder eine Freundlichkeit erwiesen wurde, zum Dank verpflichtet. Ebenfalls alt ist die Vorstellung, für das Geschenkte sei eine angemessene Gegenleistung zu erbringen (”sich revanchieren“). An dieser Mentalität übt Jesus in der programmatischen ”Feldrede“ Kritik (Lk 6, 32–35 par.). Bei den zu ihm Gehörenden soll gelten: ”Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst sollt ihr es geben“ (Mt 10, 8). Die Liebe ist andern immer geschuldet, nicht nur im Tauschverfahren gegen empfangene Liebe (Röm 1, 8). Das Verhalten Gottes gegenüber Israel ist reine, ungeschuldete Liebe; der Bund ist eine Partnerschaft von Ungleichen, bei dem Gottes Gnade nicht aufgrund der Leistungen geschenkt oder bei Bundesbruch zurückgezogen würde. Daher sind die Liturgie u. das private Beten in Israel durch lobpreisende Danksagung gekennzeichnet. Diese Auffassung von ”gratis“ geschenkter göttlicher Gnade (lat. ”gratia“, griech. ”charis“) als Erwählung u. Vergebung findet sich unverändert im NT . Die kirchliche Liturgie besteht großteils aus Danksagungen, auch an Gott den Vater gerichtet als Dank für den von ihm gesandten Jesus; das bedeutendste Sakrament trägt die Kurzbezeichnung Eucharistie (= Danksagung).
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