Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Coincidentia oppositorum
   (lat. = Zusammenfall des Entgegengesetzten), von Nikolaus von Kues († 1464) geprägt, beruht auf der Beobachtung, daß menschliches Erkennen ständig Unterschiedenes vergleicht, dabei aber nicht die Wahrheit als solche erkennt, weil das Erkennen endlich bleibt. Die Wahrheit kann nur gedacht werden als unbegreifliche Einheit alles Unterschiedenen, des absolut Größten wie des absolut Kleinsten, wobei diese Einheit das Unterschiedene weder zerstört noch vermischt. Das Denken schaut die Wahrheit in demjenigen am endlichen Begriff, was – von ihm verschieden – unbegreifbar ist. ”Jenseits“ des Zusammenfalls der Gegensätze, nicht in ihm, ist der ”Ort“ Gottes, der absoluten Notwendigkeit.
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