Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Bilderstreit
   Der Islam kannte von Anfang an ein strenges Verbot, Lebewesen überhaupt abzubilden. Vielleicht war das mit Anlaß für den B. in der östlichen Kirche. Kaiser Leon von Byzanz verbot 730 die Bilderverehrung. Die Maßnahme war wohl auch gegen die Macht des Mönchtums gerichtet. Unter Leons Nachfolger Konstantin V. wurden die Anhänger des Bilderkults verfolgt u. zahlreiche religiöse Bilder barbarisch vernichtet (Ikonoklasmus). Die Verehrung – nicht Anbetung! – von Bildern (Ikonen) wurde durch das II. Konzil von Nikaia 787 gutgeheißen. Nach einem neuerlichen Aufflammen des B. wurde die Bilderverehrung 843 durch Kaiserin Theodora mit der Einsetzung des ”Festes der Orthodoxie“ legitimiert. – Wenn die Reformatoren die Bilderverehrung auch allgemein ablehnten, so wurden im lutherischen Bereich religiöse Bilder u. Bildwerke doch geduldet, während es in calvinistischen Bereichen u. bei den ”Täufern“ verbreitet zu Zerstörungen kam. Ein eigentlicher Bildersturm wurde im Zusammenhang mit der Französischen Revolution entfesselt.
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