Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Appropriation
(lat. = Zueignung), ein Begriff der Trinitäts-Theologie, der notwendig wurde, nachdem sich in der westlichen Theologie die Auffassung durchgesetzt hatte, daß Gott ”nach außen“, gegenüber der Welt u. Schöpfung, ein einziges Wirkprinzip ist, das das Nichtgöttliche schafft u. erhält. In der Folge wurden den Hypostasen (”Personen“) in Gott Eigenschaften oder Tätigkeiten nur ”zugeschrieben“, ”appropriiert“. Damit ist eine doppelte Problematik gegeben: Auf der einen Seite bezeichnen die beiden Möglichkeiten Gottes, sich dem Geschaffenen selber mitzuteilen, durch dasWort u. durch den Geist, Möglichkeiten, die Gott in den biblisch bezeugten Sendungen wahr gemacht hat, mehr als nur ”Zuschreibungen “. Auf der anderen Seite hat die Tradition Zuschreibungen vorgenommen, wo sie eigentlich hätte ”Wesensaussagen“ treffen müssen. Daß der eine ewige Gott Liebe ist, muß in einer ”Wesensaussage“ ausgesagt u. darf nicht der Hypostase des Heiligen Geistes zugeschrieben werden. An der A. wird die Problematik des Gott zerteilenden Personbegriffs deutlich.
(lat. = Zueignung), ein Begriff der Trinitäts-Theologie, der notwendig wurde, nachdem sich in der westlichen Theologie die Auffassung durchgesetzt hatte, daß Gott ”nach außen“, gegenüber der Welt u. Schöpfung, ein einziges Wirkprinzip ist, das das Nichtgöttliche schafft u. erhält. In der Folge wurden den Hypostasen (”Personen“) in Gott Eigenschaften oder Tätigkeiten nur ”zugeschrieben“, ”appropriiert“. Damit ist eine doppelte Problematik gegeben: Auf der einen Seite bezeichnen die beiden Möglichkeiten Gottes, sich dem Geschaffenen selber mitzuteilen, durch dasWort u. durch den Geist, Möglichkeiten, die Gott in den biblisch bezeugten Sendungen wahr gemacht hat, mehr als nur ”Zuschreibungen “. Auf der anderen Seite hat die Tradition Zuschreibungen vorgenommen, wo sie eigentlich hätte ”Wesensaussagen“ treffen müssen. Daß der eine ewige Gott Liebe ist, muß in einer ”Wesensaussage“ ausgesagt u. darf nicht der Hypostase des Heiligen Geistes zugeschrieben werden. An der A. wird die Problematik des Gott zerteilenden Personbegriffs deutlich.