Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Apophatische Theologie
   (griech. ”apophasis“ = Verneinung) bezeichnet jene Theologie, die konsequent die Erkenntnis berücksichtigt, daß es ein völliges Erfassen der göttlichen Wahrheit in Begriffen u. satzhaften Formulierungen nicht geben kann. Sie leugnet nicht, daß es begriffliche u. abgrenzende Aussagen der Glaubenswahrheit (Bekenntnis, Dogma) gibt, beharrt aber auf der grundsätzlichen Unbegreiflichkeit Gottes . Sie läßt sich schon in der griech. Philosophie (Platon †347 v.Chr.) konstatieren, kam bei jüdischen u. griechischen Theologen zur Geltung u. wurde von Ps.-Dionysios Areopagites (um 500) bis zum Paradox entwickelt (er sprach vom ”namenlosen Namen“ oder ”überwesentlichen Wesen“ Gottes). Für A. Th. besteht die höchstmögliche Gotteserkenntnis in der Mystik, die nicht dasWesen Gottes, sondern seine Beziehung zu Schöpfung u. Menschen wahrnimmt. In der westlichen Theologie ist auch der Begriff Negative Theologie geläufig.
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