Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Apologetik
(griech. = Lehre von der Apologie, der Verteidigung), eine zusammenfassende Bezeichnung, zunächst im Zusammenhang der Auseinandersetzung von Christen mit Vertretern anderer Religionen u. Weltanschauungen, dann auch bei Rechtfertigungen einer christlichen Konfession gegen andere sowie für die Begründung des Glaubens überhaupt. Biblische Ansätze u. Prinzipien zeigen sich Apg 2, 14–36; 17, 22–31; 1 Petr, 15: Die Apologie erfordert nicht nur Zeugnis u. Bekenntnis, sondern auch argumentative Anstrengung. Die Sache der A. ist von dem theol. Fach A. zu unterscheiden. Ein Fach wurde die A. in der ev. u. kath. Theologie im 19. Jh. im Zusammenhang mit Aufklärung u. Atheismus. Die ev. A. versuchte, unter Reflexion auf das Wesen des Christentums eine religionsphilosophische Grundlage der Dogmatik zu erarbeiten. Dabei wandte man, auch auf kath. Seite, seine Aufmerksamkeit der religiösen ”Sehnsucht“ u. anderen ”Anknüpfungspunkten“ bei Andersdenkenden zu (Immanenzapologetik) . Die klassische kath. A. versuchte, in drei großen Themenbereichen die Beweisargumente für die Nichtwidersprüchlichkeit katholischer Glaubensauffassungen zusammenzutragen, gegen die Bestreiter der Religion, des Christentums u. der (christlichen Authentizität der) kath. Kirche. Diese Fachbezeichnung A. wurde im 20. Jh. zunehmend aufgegeben zugunsten der Fundamentaltheologie u. im Zeichen fortschreitender wissenschaftlicher Spezialisierung (Religionsphilosophie, Kontroverstheologie, Ökumenische Theologie usw.). Der Sache nach bleibt zwar die Aufgabe, gegen die Versuchungen des Fundamentalismus u. Traditionalismus die Korrespondenz von Vernunft u. Glauben aufzuzeigen. Glaubensüberzeugungen kommen jedoch nicht durch die Logik von ”Beweisen“ zustande. Gefordert sind vielmehr die Bewahrheitung des christlichen Glaubens durch die Praxis u. die Anstrengungen um sprachliche Kommunikationsfähigkeit des Christentums.
(griech. = Lehre von der Apologie, der Verteidigung), eine zusammenfassende Bezeichnung, zunächst im Zusammenhang der Auseinandersetzung von Christen mit Vertretern anderer Religionen u. Weltanschauungen, dann auch bei Rechtfertigungen einer christlichen Konfession gegen andere sowie für die Begründung des Glaubens überhaupt. Biblische Ansätze u. Prinzipien zeigen sich Apg 2, 14–36; 17, 22–31; 1 Petr, 15: Die Apologie erfordert nicht nur Zeugnis u. Bekenntnis, sondern auch argumentative Anstrengung. Die Sache der A. ist von dem theol. Fach A. zu unterscheiden. Ein Fach wurde die A. in der ev. u. kath. Theologie im 19. Jh. im Zusammenhang mit Aufklärung u. Atheismus. Die ev. A. versuchte, unter Reflexion auf das Wesen des Christentums eine religionsphilosophische Grundlage der Dogmatik zu erarbeiten. Dabei wandte man, auch auf kath. Seite, seine Aufmerksamkeit der religiösen ”Sehnsucht“ u. anderen ”Anknüpfungspunkten“ bei Andersdenkenden zu (Immanenzapologetik) . Die klassische kath. A. versuchte, in drei großen Themenbereichen die Beweisargumente für die Nichtwidersprüchlichkeit katholischer Glaubensauffassungen zusammenzutragen, gegen die Bestreiter der Religion, des Christentums u. der (christlichen Authentizität der) kath. Kirche. Diese Fachbezeichnung A. wurde im 20. Jh. zunehmend aufgegeben zugunsten der Fundamentaltheologie u. im Zeichen fortschreitender wissenschaftlicher Spezialisierung (Religionsphilosophie, Kontroverstheologie, Ökumenische Theologie usw.). Der Sache nach bleibt zwar die Aufgabe, gegen die Versuchungen des Fundamentalismus u. Traditionalismus die Korrespondenz von Vernunft u. Glauben aufzuzeigen. Glaubensüberzeugungen kommen jedoch nicht durch die Logik von ”Beweisen“ zustande. Gefordert sind vielmehr die Bewahrheitung des christlichen Glaubens durch die Praxis u. die Anstrengungen um sprachliche Kommunikationsfähigkeit des Christentums.