Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Apathie
   (griech. = Leidens-, Leidenschaftslosigkeit). In der griech. Metaphysik ist A. Kennzeichen des ”tätigen Geistes“, zusammen mit Abgetrenntsein u. Unvermischtheit, d. h. der Geist kann, im Unterschied zur Sinnlichkeit, nicht von außen beeinflußt, sondern nur durch sich selber affiziert werden. In der stoischen Ethik ist A. praktisch mit Ataraxie identisch, der Unerschütterlichkeit der Seele, dem Freisein von Affekten bis hin zur Empfindungslosigkeit. Dieses Ideal des weisen Menschen wurde im frühchristlichen Mönchtum als ethische Zielvorstellung übernommen. In der späteren christlichen Askese mußte es dem Ideal des mittleren Maßes Platz machen, das Affekte zuließ, aber ihre Beherrschung verlangte. – In der systematischen Theologie meint das A.-Axiom die Vorstellung, Gott sei als reiner Geist keinerlei Affekten ausgesetzt (verwandt mit der Leidensunfähigkeit Gottes wegen seiner absoluten Souveränität über von außen kommende Impulse). Leiden Gottes .
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