Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Animismus
   (lat. ”anima“ = Seele, ”animal“ = Lebewesen), von dem engl. Anthropologen E. B. Tylor († 1917) in die Religionswissenschaft eingeführter Sammelbegriff für eine vor allem bei ”Naturvölkern“ verbreitete Weltanschauung. Ihre empirisch feststellbaren Elemente: Organische u. anorganische Natur sei beseelt; Menschen u. Tiere hätten persönliche, den Tod überlebende Seelen; außer von den Seelen der verstorbenen Lebewesen sei die sichtbare Welt auch von andern Geistern beeinflußt (auch als Glaube an ein Zwischenreich zwischen Göttern u. Menschen). Tylors Meinung, eine daraus entspringende Verehrung der personifizierten Natur sei die Urform von Religion gewesen, wurde kritisiert u. abgelehnt. A. bzw. ”animistisch“ werden heute noch als Bezeichnungen für einen die Natur mitumfassenden Geisterglauben verwendet.
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