Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Allwissenheit Gottes
In den biblischen Gotteszeugnissen wird nicht von einem ”Wissen“ Gottes in unserem Sinn von Wissen gesprochen. Die Personalität Gottes bekundet sich in Erkennen u. Wollen, die nicht neutral, sondern engagiert sind u. für die es keine Grenzen gibt: überall findet Gott die schutzbedürftige Kreatur, um sie bei sich zu bergen (jedoch auf seine göttliche Weise: Vorsehung), überall findet sein Gericht die Schuldiggewordenen. Trinitarische Ansätze im NT deuten darauf hin, daß Gott liebend auch sich selber erkennt. Das Bekenntnis des I. Vaticanums zur A. G. wollte in erster Linie gegenüber Tendenzen des Pantheismus betonen, daß Gott ein souverän erkennendes u. wollendes personales Gegenüber zu seiner Schöpfung, nicht mit ihr identisch, ist. Die dogmatische Gottes- u. Gnadenlehre thematisierte unter A. G. vor allem folgende Gesichtspunkte:
1. Das Erkennen Gottes kann nur vollkommen sein, wenn Gott tatsächlich alles erkennt, u. Vollkommenheit gehört zu den wichtigsten Gottesprädikaten;
2. Gott erkennt sich selber;
3. Gott erkennt alle Möglichkeiten des Geschaffenen, weil alles Geschaffene seiner Möglichkeit u. seiner Wirklichkeit nach (seiner Seinswirklichkeit, nicht seiner durch eigene Schuld verdorbenen Qualität nach) den Ideen u. dem schöpferischen Wollen Gottes entspringt;
4. die Wirklichkeit, die für die Kreatur Mensch in Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft geteilt ist, ist für Gottes Erkennen reine Gegenwart (hier sind die Grenzen des Denkbaren u. des Wissens erreicht);
5. in den Gnadensystemen beschäftigt sich die Theologie auch mit Gottes Erkenntnis des bedingt Zukünftigen (Scientia media ).
In den biblischen Gotteszeugnissen wird nicht von einem ”Wissen“ Gottes in unserem Sinn von Wissen gesprochen. Die Personalität Gottes bekundet sich in Erkennen u. Wollen, die nicht neutral, sondern engagiert sind u. für die es keine Grenzen gibt: überall findet Gott die schutzbedürftige Kreatur, um sie bei sich zu bergen (jedoch auf seine göttliche Weise: Vorsehung), überall findet sein Gericht die Schuldiggewordenen. Trinitarische Ansätze im NT deuten darauf hin, daß Gott liebend auch sich selber erkennt. Das Bekenntnis des I. Vaticanums zur A. G. wollte in erster Linie gegenüber Tendenzen des Pantheismus betonen, daß Gott ein souverän erkennendes u. wollendes personales Gegenüber zu seiner Schöpfung, nicht mit ihr identisch, ist. Die dogmatische Gottes- u. Gnadenlehre thematisierte unter A. G. vor allem folgende Gesichtspunkte:
1. Das Erkennen Gottes kann nur vollkommen sein, wenn Gott tatsächlich alles erkennt, u. Vollkommenheit gehört zu den wichtigsten Gottesprädikaten;
2. Gott erkennt sich selber;
3. Gott erkennt alle Möglichkeiten des Geschaffenen, weil alles Geschaffene seiner Möglichkeit u. seiner Wirklichkeit nach (seiner Seinswirklichkeit, nicht seiner durch eigene Schuld verdorbenen Qualität nach) den Ideen u. dem schöpferischen Wollen Gottes entspringt;
4. die Wirklichkeit, die für die Kreatur Mensch in Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft geteilt ist, ist für Gottes Erkennen reine Gegenwart (hier sind die Grenzen des Denkbaren u. des Wissens erreicht);
5. in den Gnadensystemen beschäftigt sich die Theologie auch mit Gottes Erkenntnis des bedingt Zukünftigen (Scientia media ).