Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Alexandrinische Theologenschule
   In dem antiken Bildungszentrum Alexandrien, wo der biblische Offenbarungsglaube von hellenistischen Juden mit dem griech. Denken vermittelt wurde (Philon † um 50 n.Chr.), entstanden eine christliche Katechetenschule u. eine Art akademischer Bildungswerke. Bedeutende Lehrer: Pantaenus (um 180), Klemens von Alexandrien († vor 215), Origenes († 253). Seit Origenes kann von einer eigentlichen theol. ”Schule“ gesprochen werden (später noch Athanasius, †37, u. Kyrill, Metropolit von Alexandrien, †444). Ihre Einflüsse sind in den Konzilien von Nikaia u. Ephesos, bei den Kappadokiern, in der byzantinischen Theologie bei Maximos Confessor († 662), im Westen bei Ambrosius († 397) spürbar. – Die Alexandriner suchten, summarisch gesprochen, nach der Einheit von Glauben u. Denken (auf der Basis des Mittelplatonismus), ausgehend von der Wahrheit des einen Logos . Sie brachten die christologische Reflexion (wenn auch einseitig vom göttlichen Logos aus, mit der Gefahr des Monophysitismus) voran, bildeten die Idiomenkommunikation aus, suchten hinter den biblischen Buchstaben den tieferen göttlichen Sinn (Allegorie u . Typos in der Exegese) u. integrierten Mystik u. Askese in die Theologie.
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