Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Akzidens
   (lat. = das Hinzukommende, Zufällige)   bezeichnet in der von Aristoteles († 322 v.Chr.) herkommenden Philosophie – beim Nachdenken über das Verhältnis von Wesen u. Erscheinung – dasjenige unselbständige Seiende, das ”zufällig“ (d. h. nicht notwendig) als nähere Bestimmung des selbständig Seienden (der Substanz) in Erscheinung tritt. Konkret wird immer ein Ganzes erfahren, u. zwar wird das Wesen mittels der Akzidentien erkannt, aber die Akzidentien lassen sich von der Substanz (vom Wesen) unterscheiden, weil bei gleichbleibendemWesen (”Was ist das?“) Veränderungen zu beobachten sind. Ein A. kann nie ohne die Substanz, an der es anhaftet, existieren, daher kann das Sein von ihm nur analog (Analogie) ausgesagt werden . Weil Zufälligkeiten nur im Bereich des Endlichen vorkommen, wird das Unendliche ohne A. gedacht. Nach Aristoteles ist jedes endliche Seiende in 10 Kategorien aussagbar, nämlich einerseits in seiner Substanz (seinem Wesen), anderseits nach 9 Akzidentien: nach Quantität u. Qualität als absoluten Akzidentien, nach Relation, Ort, Zeit, Tätigkeit, Leiden, Lage u. Besitz als relativen Akzidentien. Die kath. Theologie der Eucharistie verwendet in der Lehre von der Transsubstantiation den Unterschied von Substanz, die gewandelt wird, u . Akzidentien (Species), die bleiben.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Akzidens