Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Absurd
   (lat. = widersinnig). Eine ältere Problematik spitzt mit diesem Begriff das Verhältnis von Glauben u. Denken (Vernunft) zu: ”Credo quia absurdum“, ich glaube, gerade weil es Widersinn ist, ein zu Unrecht Tertullian († nach 220) zugeschriebener Ausspruch. Er wurde als Ausdruck blinder Autoritätsgläubigkeit besonders kath. Christen zur Last gelegt. Die amtliche kirchliche Lehre besagt dem gegenüber, daß auch die Mysterien des Glaubens keine logischen Widersprüche enthalten u. der Glaubensgehorsam vernunftgemäß zu sein hat. Ein bis zum Absurden zugespitzter Stil meint eher das Überraschende oder Paradoxe gerade der konkreten Liebe Gottes zu den Menschen. – In manchen Ausprägungen der ”existentialistischen“ Weltanschauung nach 1945 galt die menschliche Existenz als bestimmungslos; sie konnte daher zu dem Gefühl beitragen, verurteilt zu sein, sich vor dem Dasein zu ekeln (J.-P. Sartre †1980) u. es für absurd zu halten (A. Camus †1960).
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