Herbert Vorgrimler. Neues Theologisches Wörterbuch
Absolute
   , das oder der Absolute   (lat. = das Losgelöste), in der Theologie der lat. Kirchenväter Bezeichnung Gottes; bei Anselm von Canterbury († 1109) u. Nikolaus von Kues († 1464) theol. Reflexionen über diese Gleichsetzung. Absolut ist das Unabhängige u. Unbedingte, das In-sich- Stehende u. Durch-sich-Seiende, also das Gegenteil des Endlichen, Bedingten, Relativen, Vorläufigen. Als Begriff der Gotteslehre bezeichnet das schlechthin A. Gott, insofern er aus sich allein seiend, aus sich wahr u. aus sich gut gedacht werden muß. Ob das Denken, das zunächst auf die Erfahrungen des Bedingten (Raum u. Zeit) angewiesen ist, das A. erreicht (was nicht heißt: begreift), hängt von seiner Fähigkeit, den Grund zu erkennen, ab. Eine deutlichere Erfahrung des A. ist im Appell einer sittlichen Verpflichtung (Gewissen) u. im Kern einer existentiellen Entscheidung möglich.
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