Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Zwilling
ahd. zwiniling, mhd. zwinelinc, zu ↑ {{link}}zwie{{/link}}-, mit ⇓ "S016" Assimilation -nl- > -ll-;1 ›eines von zwei von einer Mutter zugleich geborenen Kindern‹, im Plural kurz für Zwillingspaar (18. Jahrhundert; L059 DWb): die Zwillinge tränket eine Wölfin (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I,1,236); dazu Zwillingsbruder (16. Jahrhundert; L059 DWb), Zwillingsschwester (17. Jahrhundert; ebenda); selten von Tieren gebraucht.
⊚ siamesische Zwillinge übertragen ›zwei Unzertrennliche‹, nach dem 1811 geborenen zusammengewachsenen Brüderpaar, das Amerika und Europa bereiste (L181 Otto Ladendorf);
2 als Bestimmungswort zur Bezeichnung »von doppelungen gleicher art und herkunft« (L059 DWb), in der Technik z. B. Zwillingsflinte (1840; ebenda), Zwillingsturm (1779; ebenda) usw.;
3 seit dem Mittelhochdeutschen Bezeichnung für eines der zwölf ⇓ "S222" Tierkreiszeichen: daz viertail des tyrkraizzes, daz ist von dez widern anvang piz an daz ende der zwinlein (Konrad von Megenberg, Die deutsche Sphaera, 28,12; ebenda) Daz dritte zaichen haizzt die zwinlein, wanne der sunnen schein ist danne zwivaltig (Konrad von Megenberg, Die deutsche Sphaera, L374 ATB90, 23); ↑ "Tierkreiszeichen"; vgl. L140 HWDA.
ahd. zwiniling, mhd. zwinelinc, zu ↑ {{link}}zwie{{/link}}-, mit ⇓ "S016" Assimilation -nl- > -ll-;1 ›eines von zwei von einer Mutter zugleich geborenen Kindern‹, im Plural kurz für Zwillingspaar (18. Jahrhundert; L059 DWb): die Zwillinge tränket eine Wölfin (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I,1,236); dazu Zwillingsbruder (16. Jahrhundert; L059 DWb), Zwillingsschwester (17. Jahrhundert; ebenda); selten von Tieren gebraucht.
⊚ siamesische Zwillinge übertragen ›zwei Unzertrennliche‹, nach dem 1811 geborenen zusammengewachsenen Brüderpaar, das Amerika und Europa bereiste (L181 Otto Ladendorf);
2 als Bestimmungswort zur Bezeichnung »von doppelungen gleicher art und herkunft« (L059 DWb), in der Technik z. B. Zwillingsflinte (1840; ebenda), Zwillingsturm (1779; ebenda) usw.;
3 seit dem Mittelhochdeutschen Bezeichnung für eines der zwölf ⇓ "S222" Tierkreiszeichen: daz viertail des tyrkraizzes, daz ist von dez widern anvang piz an daz ende der zwinlein (Konrad von Megenberg, Die deutsche Sphaera, 28,12; ebenda) Daz dritte zaichen haizzt die zwinlein, wanne der sunnen schein ist danne zwivaltig (Konrad von Megenberg, Die deutsche Sphaera, L374 ATB90, 23); ↑ "Tierkreiszeichen"; vgl. L140 HWDA.