Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
zugrunde
(L218 Muret/ Sanders) Adverb, im 19. Jahrhundert zusammengezogen aus zu Grunde, das daneben weiterhin besteht. Die Verwendungsweisen schließen sich an die verschiedenen Bedeutungen von ↑ "Grund" an; etwas zugrunde legen zu GrundFundament‹, häufiger erst seit dem 18. Jahrhundert, vereinzelt schon frühneuhochdeutsch (Luther; L059 DWb4.1,707), ebenso zugrunde liegen: daß mein derzeitiges Herumstudieren keiner Laune entspringt, daß ihm vielmehr ein ganz bestimmter Plan zugrunde liegt (A122 Hermann Hesse, Glasperlenspiel I,167); zugrunde gehen ursprünglich ›im Wasser versinken‹, mittelhochdeutsch selten, häufiger seit dem 16. Jahrhundert. In der heutigen Bedeutung ›verderben, untergehen‹ seit dem 18. Jahrhundert reich entfaltet, wirtschaftlich, moralisch, geistig usw.: Ein Kaufmann gehet zu Grunde, wenn er seinen äußern Wohlstand verlieret, ein lebloses Ding, wenn es verderbt, zum fernern Gebrauch untüchtig gemacht wird (L004 Johann Christoph Adelung), Sonntags gilt der Grundsatz: Nobel geht die Welt zugrunde (M.v.d.A093 Max von der Grün, Irrlicht 73). Physisch ›sterben‹ (↑ "sterben"), »doch meist mit dem nebensinn des kläglichen« (L059 DWb4.1,672): Diese Frau… wurde krank… verbreitete die Krankheit unter zwanzig anderen Männern und ging jämmerlich zugrunde (R.A289 Ror Wolf, Männer 88).
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Ansicht: zugrunde