Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
zugehen
(ahd. zuogan)1 bezogen auf die Art und Weise eines Geschehens: in diesem Haus geht es sehr ordentlich zu; wie ist es nur zugegangen, daß sie sich getäuscht hat?; es geht nicht mit rechten Dingen zu; es müßte mit dem Teufel zugehen. Hierin bezeichnet zu wohl ursprünglich die Bewegung auf ein Ziel zu;
2 zu "zu"(4.5): die Tür geht nicht zu. An einen nicht mehr üblichen Gebrauch des Verbs schließt sich ⇓ "S212" süddt. ZugeherinAufwartefrau‹ an, sonst auch Zugehfrau, Putzfrau ↑ "putzen" (vgl. L171 Paul Kretschmer 95ff., L066 Jürgen Eichhoff, Karte 18).
Zugang (ahd. zuogang)
1 gegenständlich ›Zutritt‹, frühneuhochdeutsch nach gleichbedeutend lat. aditus: in eine solche festung nicht viel thore und zugänge machen (Fleming; L059 DWb); übertragen (frühnhd.)
2 heute vor allem auf Geistiges bezogen: zu diesem Roman finde ich keinen Zugang; Zugang haben hat neben der räumlichen auch soziale und kulturelle Bedeutungen, meist mit restriktivem Unterton: keinen Zugang zu bestimmten Kreisen, zur modernen Kunst haben; im Sinne gesellschaftlicher Brüche und Unterschiede politisch aufgeladen und »Metapher des kommenden Zeitalters« (F.A.Z. 12.08.2000): Zugang heißt das Zauberwort des neuen Jahrhunderts(ebenda).
zugänglich (niederländ. toegangelijk 1477) erst Goethe, zunächst räumlich ›begehbar, erreichbar‹, dann auf Gegenstände des Wissens bezogen ›begreiflich‹ und auf Menschen ›freundlich, entgegenkommend‹.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: zugehen