Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
zufrieden
(1433; L059 DWb) Verschmelzung von "zu" und "Frieden", zunächst nur prädikativ (unflektiert). Der ursprüngliche Charakter der Verbindung ist am besten bewahrt, wo zueine Richtung ausdrückt, in den schon frühneuhochdeutschen Verbindungen zufriedenstellen, zufriedenlassen, sich zufriedengeben, die auch dem ursprünglichen Sinn am nächsten stehen; auch jmdn. zufrieden sprechen: helft mir die stolzen Geister zufrieden sprechen (Schiller). Dagegen ist der prädikative Gebrauch in zufrieden sein Anlaß gewesen, die Verbindung seit Ende des 17. Jahrhunderts auch als ein Adjektiv aufzufassen und, wie ein solches flektiert, auch in attributiver Stellung zu setzen, sowie unzufrieden und Zufriedenheit zu bilden. Frühneuhochdeutsch mit Genitiv verbunden, vereinzelt noch später: auch bin des Dienstes ich wohl zufrieden, den sie mir geleistet (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,8788). Eigentlich ein Rest davon ist das redensartliche ich bin's zufrieden; vgl. auch alles zufrieden (Gellert, Goethe). Frühneuhochdeutsch u. a. mit mitverbunden, noch im 18. Jahrhundert nicht selten mit von: zufrieden von deiner Treu (später mit) (Wieland), ich bin von Herrn Schulz sehr zufrieden (Hermes), sehr zufrieden von den Zeichnungen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Cellini 3,2; ⇓ "S126" häufig bei ihm).Zufriedenheit (1648 Rist; L059 DWb).
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