Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
zögern
(L284 Justus Georg Schottelius 1663 zogeren»seumig zuseyn suchen«, wohl unter Einfluß von mittelniederdt. tögeren) seit dem 18. Jahrhundert allgemein üblich, wohl ⇓ "S095" Weiterbildung zu einem mhd. zogenziehen, hinhalten‹, zu ↑ "ziehen" (transitiv zögern in dieser Bedeutung vereinzelt schon 16. Jahrhundert; L059 DWb). »Von zaudern unterscheidet es sich heute dadurch, daß es nicht wie dieses auf Unschlüssigkeit beruht, von säumen dadurch, daß es nicht den Tadel der Nachlässigkeit enthält« (L320 Trübner); ⇑ 2"säumen", "zaudern". Transitiv vereinzelt poetisch: sie stärkte uns, zögert des Todes Gang, die mächtige Freude (Klopstock); dein Zagen zögert den Tod heran (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,4411), vgl. An Schwager Kronos 4.; üblich transitiv verzögern (L284 Justus Georg Schottelius 1663,601), hinzögern,hinauszögern.
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