Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
zittern
ahd. zitteron, altgermanisches schwaches Verb (altnord. titra, engl. mundartlich titter), ⇓ "S121" lautmalendes Ausdruckswort (L059 DWb); übertragen von der Singstimme das zittern [›tremulieren‹] den gesang zirt (1528 Agricola; ebenda), dann auch von Instrumenten, ferner von optischen Eindrücken: die gluthheisze luft zitterte flirrend und blendend vor seinen augen (Storm; ebenda); psychologisiert ›große Angst haben‹ (frühnhd.) mit vor, um bzw. Nebensatz: ich zittere,… er möchte sein wort brechen (Lessing; ebenda), formelhaft verbunden zittern und zagen (A180 Martin Luther, Markus 14,33); (mit) furcht und zittern (14. Jahrhundert; L059 DWb). Zitternadel, im 18. Jahrhundert als beliebter Kopfputz von Frauen ›Nadel aus einem dünnen, gewundenen und daher in zitternder Bewegung befindlichen Draht, an dem ein Edelstein oder ein sonstiges Schmuckstück befestigt ist‹ (z. B. A222 Friedrich Schiller, Der Venuswagen 176).
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