Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Zeile
ahd. zila, mhd. zile, nur hochdeutsch; anfangs allgemein ›Reihe‹, von im Boden stehenden Pflanzen (Reben in Zeilen A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,9830), von Häusern (daher als Straßenbezeichnung: die Zeil, Hauptstraße in Frankfurt/ Main; durch der Straße lange Zeile A222 Friedrich Schiller, Glocke), von Menschen (der Völker lange Zeilen A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,5998); seit dem Frühneuhochdeutschen speziell ›Buchstabenreihe‹, danach ›Schreib-, Druck-, Verszeile‹ (frühnhd.); zwischen den Zeilen lesenUnausgedrücktes verstehen‹, entsprechend auch in anderen Sprachen (franz. lire entre les lignes). Dazu ein seltenes gezeiltin Reihen geordnet‹: dem gezeilt die Kleiderstoffe liegen in den Kasten (Rückert).
Zeilenschinder (L265 Daniel Sanders Erg. 1885) ⇓ "S131" nach engl. penny-a-liner besonders im Journalismus ›jmd. , der viel schreibt, weil sein Honorar nach Zeilen berechnet wird‹, Zeilengeld.
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