Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
zagen
ahd. in irzagen; seit A180 Martin Luther, Apostelgeschichte 9,6 häufig mit Zittern und Zagen; inzwischen selten (Musil; L337 WdG) für ↑ "verzagen" (mhd. ).zaghaftzögernd, ängstlich‹ (mhd. ) allgemein üblich; heute selten
zagahd. zagfeige, träge‹, mittelhochdeutsch häufig substantiviert ›Feigling, Nichtswürdiger‹; ›schwachzage Hoffnung (M.Frisch; L337 WdG); Im Auge blinkt zage das Licht von der Lampe im Hof (A019 Wolfgang Borchert, Hundeblume 48);
Zaghaftigkeit (1678; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ⇓ "S075" »im Gegensatze der Herzhaftigkeit, oder des getrosten Muthes« (L004 Johann Christoph Adelung), heute mehr ›Furchtsamkeit, zögerndes Wesen‹ (↑ "Angst"), zu einem ⇓ "S239" untergegangenen Adjektiv zaghaftig (Luther; L059 DWb);
Zagheit althochdeutsche Bildung. Ursprünglich nur hochdeutsche Wortfamilie, ⇓ "S063" etymologisch unklar.
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