Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wurf
(ahd. ) zu "werfen", bezeichnet den Vorgang des Werfens, dann auch das Resultat und was auf einmal geworfen wird;1Werfen, um einen Gegenstand zu entfernen oder ein Ziel zu treffen‹; danach wohl die Art, wie A121 Johann Gottfried Herder und andere nach ihm von dem Wurf der Volkslieder sprechen, damit auf das Kühne, Gewagte des Ausdrucks deutend, der ältere harte, wurfvolle Gespräch-, Geschicht- und Romanzenton (25,11); daher auch verbunden Sprung und Wurf;
jmdm. in den Wurf kommen, eigentlich vom Wild, das in den Bereich des Jägers kommt;
2Werfen, um einen Gegenstand o.ä. in Bewegung zu bringen‹,
2.1Werfen der Würfel‹; danach übertragen Wem der große Wurf gelungen, / Eines Freundes Freund zu seyn (A222 Friedrich Schiller, An die Freude, 2.1,185)
alles auf einen Wurf setzen;
2.2 von bestimmten Säugetieren ›Werfen von Jungen‹ und dann die Gesamtheit der mit einmal geworfenen: der erste, letzte Wurf, eine Sau mit ihrem Wurfe (H. v.Kleist);
2.3 übertragen ›das erste Konzipieren einer Dichtung, Abhandlung u.dgl.‹: der langen Zwischenzeit, die zwischen dem ersten Wurfe und der letzten Hand verstrichen sein muß(Schiller) ("Entwurf" ↑ "entwerfen");
3Art und Weise, wie das Gewand fällt, und die Form, die dasselbe dadurch bekommt‹, besonders in Faltenwurf.
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