Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wunsch
ahd. wunsc, mhd. wunsch, altgermanisch (altnord. osk, engl. wish); althochdeutsch/ mittelhochdeutsch »inbegriff alles vollkommenen und auszerordentlichen als eine objektive gegebenheit« (L059 DWb), dann auch als subjektives Streben und Begehren, dazu nach Wunsch gehen (mhd. ), meines hertzen wundsch (Römer 10,1); auf die Erfüllung durch ein höheres Wesen gerichtet: eim landsknecht, dem sanct Peter drey wünsch erlaubet(1559; ebenda); seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ›Vorstellung von etwas persönlich Ersehntem‹, auf jmds. Wunsch, einen Wunsch haben/ äußern, seither auch formelhaft, auch im Gruß mit den aufrichtigsten wünschen mich unterzeichnend (Goethe; ebenda), frommer Wunsch (nach lat. pia desideria, Schrift von H.Hugo [1588–1639]) wohl erst neuer eher spöttisch: sinken… die bestrebungen eines provinzial-kunstvereines zum frommen wunsche herab (1901; ebenda).wünschen ahd. wunscen, mhd. wunschen, wünschen, (altnord. yskja), verwandt mit "wohnen", "Wonne", "gewinnen". Nach dem Volksglauben gibt es ein zauberkräftiges Wünschen: In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat (Brüder A087 Jacob und Wilhelm Grimm, Froschkönig), diese Vorstellung noch in ↑ "verwünschen"; ungewöhnliche Konstruktion: die uns zu Freunden wünschtwünscht, daß wir Freunde werden‹ (Goethe);
Wünschelrute mhd. wünschelruote (ahd. wunskilgerta, mhd. wünschelgerte), zuerst 1532 (L059 DWb), ›(Zauber-)Rute zur Auffindung von Schätzen, Wasser- und Erzadern‹.
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