Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
wund
ahd. / mhd. wunt, altgermanisches Adjektiv; seit dem Mittelhochdeutschen vielfach übertragen und literarisch, mein hertz ist… wunt (Fischart; L059 DWb), meine seele ist so wund (H. v.Kleist; ebenda); wunder Punkt (›heikler, kritischer‹) (1897; ebenda), anfangs wunder Fleck (1811; ebenda).
Wunde ahd. wunta, mhd. wunde (engl. wound); seit dem Althochdeutschen biblisch die fünf Wunden Christi (L169 Matthias Kramer), o häupt voll blut und wunden(P.Gerhardt; L059 DWb); seit dem Mittelhochdeutschen übertragen auf seelische Verletzungen die wunden sluoc der minnen hant(Hartmann von Aue, Iwein; ebenda),
⊚⊚ Öl/ Balsam in die Wunde gießen (Ende des 16. Jahrhunderts; ebenda), (alte) Wunden wieder aufreißenvergessenen Schmerz erneuern‹ (frühnhd.; ebenda);
WundarztChirurg‹ (1618; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt);
WundmalNarbe‹ (1537; ebenda);
wundenfrühneuhochdeutsch und literarisch ›verletzen‹: gewundet und erstochen (C.F.Meyer; L059 DWb), übertragen minne wundet (1783 Miller; ebenda), heute verwunden.
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