Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wuchs
(L308 Kaspar Stieler 1691) zu ↑ 2"wachsen"; Plural nur in Zusammensetzungen (Auswüchse [↑ "Auswuchs"], Fortwüchse) und fachsprachlich;1 Vorgangsbezeichnung ›das Wachsen‹; literatursprachlich übertragen auf gleichsam Organisches: lob befruchtet die seele, wie den acker / milder regen, damit die saat im ersten wuchse nicht sterbe (Herder; L059 DWb);
2Art und Weise des Gewachsenseins‹, zuerst von Tieren (1741; ebenda), dann auch von Menschen ›Gestalt, Statur‹ (1748; ebenda): man wird schwerlich an einer mannsperson einen schönern wuchs finden (Lessing; ebenda); von Pflanzen: im schatten vertraulicher ulmen, wo sich epheu mit mahlrischem wuchs am stamme hinaufschlingt (Zachariä; ebenda). Übertragen auf Nichtorganisches: übergang von einer schreibart in die andre, aus dem wilden westfälischen wuchs in die anmutige form der heutigen literatur (Droste-Hülshoff; ebenda);
3das Gewachsene, das Wachsende‹ fachsprachlich als Kollektivbezeichnung [das Wild gefährdet] den jungen wuchsdie jungen Stämme‹ (1715; ebenda); vgl. auch Bartwuchs, "Nachwuchs".
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