Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wucher
ahd. wuohhar, mhd. wuocher, gemeingermanisch (got. wokrs, altengl. wocor), verwandt mit 2"wachsen"; anfangs1.1 ›Ertrag, Frucht‹ (früher auch von der Frucht des Ackers); spezieller
1.2 ›Frucht des Kapitals, Zinsen‹ (gotisch; L059 DWb); nicht selten übertragen auf den Zuwachs allgemein, auch in bezug auf Geistiges, namentlich in der Wendung mit Wucher; seit mittelhochdeutscher Zeit (ebenda)
2 ›ungebührlich hoher Kapitalzins‹, also pejorativ; von hier aus zu einer Tätigkeitsbezeichnung umgebildet: Wucher treiben.
wuchern ahd. wuocheron, kann zweierlei Arten von Subjekten neben sich haben;
1 Subjekt die Sache, die durch das, was sie hervorbringt, sich vermehrt; so am üblichsten von Gewächsen: Unkraut wuchert; danach übertragen: Haß, Zwietracht wuchert; auch in Zusammensetzungen wie fortwuchern, überwuchern; seltener von Kapitalien: sie wissen wohl, wie gut ihr Geld in meinen Händen wuchert(Lessing); übertragen zu sammeln, was ihm wuchern wird (Schiller); kühner jenseits der Gräber wuchern deine Schmerzen (Schiller) ›bringen Ertrag, der aber nicht wieder in Schmerzen besteht‹; ähnlich Leidenschaft, die meinen Wünschen wuchert ›hervorbringt, was meinen Wünschen entspricht‹ (Schiller);
2 Subjekt eine Person, die etwas benutzt, um es zu vermehren: ein Kapital dieser Art, womit wir poetisch wuchern könnten (Goethe); pejorativ du sollst an deinem Bruder nicht wuchern weder mit Gelde, noch mit Speise, noch mit allem, damit man wuchern kann (Luther); dafür jetzt üblicher Wucher treiben, dagegen
⊚ mit seinem Pfunde wuchern (↑ "Pfund").
ahd. wuohhar, mhd. wuocher, gemeingermanisch (got. wokrs, altengl. wocor), verwandt mit 2"wachsen"; anfangs1.1 ›Ertrag, Frucht‹ (früher auch von der Frucht des Ackers); spezieller
1.2 ›Frucht des Kapitals, Zinsen‹ (gotisch; L059 DWb); nicht selten übertragen auf den Zuwachs allgemein, auch in bezug auf Geistiges, namentlich in der Wendung mit Wucher; seit mittelhochdeutscher Zeit (ebenda)
2 ›ungebührlich hoher Kapitalzins‹, also pejorativ; von hier aus zu einer Tätigkeitsbezeichnung umgebildet: Wucher treiben.
wuchern ahd. wuocheron, kann zweierlei Arten von Subjekten neben sich haben;
1 Subjekt die Sache, die durch das, was sie hervorbringt, sich vermehrt; so am üblichsten von Gewächsen: Unkraut wuchert; danach übertragen: Haß, Zwietracht wuchert; auch in Zusammensetzungen wie fortwuchern, überwuchern; seltener von Kapitalien: sie wissen wohl, wie gut ihr Geld in meinen Händen wuchert(Lessing); übertragen zu sammeln, was ihm wuchern wird (Schiller); kühner jenseits der Gräber wuchern deine Schmerzen (Schiller) ›bringen Ertrag, der aber nicht wieder in Schmerzen besteht‹; ähnlich Leidenschaft, die meinen Wünschen wuchert ›hervorbringt, was meinen Wünschen entspricht‹ (Schiller);
2 Subjekt eine Person, die etwas benutzt, um es zu vermehren: ein Kapital dieser Art, womit wir poetisch wuchern könnten (Goethe); pejorativ du sollst an deinem Bruder nicht wuchern weder mit Gelde, noch mit Speise, noch mit allem, damit man wuchern kann (Luther); dafür jetzt üblicher Wucher treiben, dagegen
⊚ mit seinem Pfunde wuchern (↑ "Pfund").