Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
wohin
anstelle des seit dem 15. Jahrhundert veralteten war (L059 DWb); als wa hin13. Jahrhundert (ebenda); Getrenntschreibung wie bei ↑ "woher" bis ins 16. Jahrhundert (ebenda), daneben auch Zusammenschreibung seit dem 14./ 15. Jahrhundert (ebenda). Der ursprüngliche Vokal des ersten Gliedes vereinzelt bis ins 17. Jahrhundert (ebenda), seit 15./ 16. Jahrhundert aber schon die Verdumpfung zu -o-; ähnlich "woher"1 interrogativ ›an welchen Ort, in welche Richtung‹ o.ä.: wohin, o freundin, führst du mich? (Goethe; ebenda), o, wo seid ihr hin, ihr schönen tage meiner kindheit (C.Brentano; ebenda); elliptisch wohin des Wegs?; übertragen
wo denkst du hin!; substantivisch das Woher und Wohin;
2 relativisch (für mhd. swa hin): wohin ich nur sehe, wie beschränkt ist der Mensch(Schiller; L320 Trübner), wo du hingehst, da will auch ich hingehen (Ruth 1,16);
3 als Indefinitum heute umgangssprachlich (dafür irgendwohin): weil ich jetzt gerade zur unzeit zum mittagessen wohin engagiert bin (Schiller; L059 DWb); umgangssprachlich verhüllend ich muß mal wohinzur Toilette‹ (L320 Trübner).
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