Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
wittern
mhd. witeren, zu "Wetter";1 zunächst allgemein »irgend eine art wetter sein« (L059 DWb), so in der Wetterregel wie's wittert an den 40 Rittern, wird's 40 Tage weiter wittern; ausgehend vom Auf und Ab der Wetterlage übertragen auf Allgemeines (mhd. ): wie es in der kirchen gottes werde wittern und hergehen (ebenda); ↑ "verwittern";
2gewittern, blitzen, donnern‹: sowohl beim Sonnenschein als wann es wittert (Haller), ein grauslich wittern (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,7254); übertragen (mhd. ; L059 DWb): ein dumpfes Murren begann im Saal zu wittern (Wieland);
3spüren, durch den Geruchssinn wahrnehmen‹ (zuerst ⇓ "S100" jägersprachlich um 1335; L059 DWb), gewöhnlich transitiv und häufig übertragen: ich wittre Morgenluft (G.A.A032 Gottfried August Bürger, Leonore), sprichwörtlich nach Hamlet 1,5 I scent the morning air (L083 Peter F. Ganz 234); dazu auswittern, selten aufwittern: der Hund witterte die Spur seines Herrn wieder auf (Hebel); selten ›nach etwas riechen‹: Hier wittert's nach der Hexenküche (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,6229), was nur nach Dinten wittert(Schiller). Vgl. auch umwittern.
Witterung (L292 Joannes Serranus 1538; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), knüpft an die verschiedenen Bedeutungen des Verbs an.
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