Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
wirr
zuweilen wirre, zu wirren (s. unten);1 von Personen ›unklar, verworren‹ (1621; L059 DWb), umgangssprachlich wirres Zeug reden;
2 von Sachen und Abstrakta ›ungeordnet, keine Ordnung aufweisend‹ (1802; ebenda): wirres Geäst, wirres Durcheinander. Bei L033 Joachim Heinrich Campe als landschaftlich verzeichnet.
wirren ("verwirren", entwirren) schwaches Verb zu mhd. werren starkes Verb (›durcheinander bringen, verwickeln‹), das ⇓ "S239" untergegangen ist bis auf das Partizip verworren in adjektivischem Gebrauch; zuweilen auch noch als eigentliches Partizip Perfekt, an verwirren angeknüpft: der Faden seines Schicksals hatte sich so sonderbar verworren (Goethe), ein schweres Übel hat die Sinne ihm verworren (Grillparzer); auch adjektivisch verworren zuweilen auf Personen bezogen (hier in adverbialer Funktion): da sie nun ganz verworren vor mich treten(Goethe); bei Luther sei unverworren [›gib dich nicht ab‹] mit dem, der Heimlichkeit offenbaret; bei Musäus auch unbeworren ›unbehelligt‹;
Wirren ⇓ "S172" nur im Plural, zu einem mittelhochdeutschen Verb werren (↑ "verwirren"), von H.Zschokke (1837 L279 Johann Andreas Schmeller 4,136: »in unseren Tagen«) wiedereingeführt ›politische Unruhen, Aufruhr‹; zugrunde liegt ahd. werra;
Wirrnis wohl junge Neubildung aus wirr, zuerst militärtechnisch für franz. embarras bzw. désordre (1814; L059 DWb);
Wirrsal vereinzelt ahd. werresal ›Widerstand‹, spätmhd. wirresal ›Streit, Unruhe, Unordnung‹; neuhochdeutsch zuerst als Übersetzung von franz. embarras und confusion 1814 (ebenda);
Wirrwarr ⇓ "S077" »m., daneben n., ganz selten f.« (L059 DWb), zuerst 1482 (ebenda), häufig erst im 18. Jahrhundert, ⇓ "S053" alliterierend-ablautende Bildung ›chaotisches Durcheinander‹; ursprünglich Titel des Dramas ›Sturm und Drang‹ von F.M.Klinger (1776), aus dem tollen wirrwarr aller träume und einbildungen (E.T.A.Hoffmann; L059 DWb).
zuweilen wirre, zu wirren (s. unten);1 von Personen ›unklar, verworren‹ (1621; L059 DWb), umgangssprachlich wirres Zeug reden;
2 von Sachen und Abstrakta ›ungeordnet, keine Ordnung aufweisend‹ (1802; ebenda): wirres Geäst, wirres Durcheinander. Bei L033 Joachim Heinrich Campe als landschaftlich verzeichnet.
wirren ("verwirren", entwirren) schwaches Verb zu mhd. werren starkes Verb (›durcheinander bringen, verwickeln‹), das ⇓ "S239" untergegangen ist bis auf das Partizip verworren in adjektivischem Gebrauch; zuweilen auch noch als eigentliches Partizip Perfekt, an verwirren angeknüpft: der Faden seines Schicksals hatte sich so sonderbar verworren (Goethe), ein schweres Übel hat die Sinne ihm verworren (Grillparzer); auch adjektivisch verworren zuweilen auf Personen bezogen (hier in adverbialer Funktion): da sie nun ganz verworren vor mich treten(Goethe); bei Luther sei unverworren [›gib dich nicht ab‹] mit dem, der Heimlichkeit offenbaret; bei Musäus auch unbeworren ›unbehelligt‹;
Wirren ⇓ "S172" nur im Plural, zu einem mittelhochdeutschen Verb werren (↑ "verwirren"), von H.Zschokke (1837 L279 Johann Andreas Schmeller 4,136: »in unseren Tagen«) wiedereingeführt ›politische Unruhen, Aufruhr‹; zugrunde liegt ahd. werra;
Wirrnis wohl junge Neubildung aus wirr, zuerst militärtechnisch für franz. embarras bzw. désordre (1814; L059 DWb);
Wirrsal vereinzelt ahd. werresal ›Widerstand‹, spätmhd. wirresal ›Streit, Unruhe, Unordnung‹; neuhochdeutsch zuerst als Übersetzung von franz. embarras und confusion 1814 (ebenda);
Wirrwarr ⇓ "S077" »m., daneben n., ganz selten f.« (L059 DWb), zuerst 1482 (ebenda), häufig erst im 18. Jahrhundert, ⇓ "S053" alliterierend-ablautende Bildung ›chaotisches Durcheinander‹; ursprünglich Titel des Dramas ›Sturm und Drang‹ von F.M.Klinger (1776), aus dem tollen wirrwarr aller träume und einbildungen (E.T.A.Hoffmann; L059 DWb).