Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wirbel
ahd. (h)wirbil, (h)wirvil, mhd. wirbel, altgermanisch (altnord. huirfill, engl. whirl), zu ↑ "werben"(1);1 »sehr schnell um einen Mittelpunkt kreisende Bewegung« (L097 GWb), v. a. von Wasser und Luft (Wirbelwind), auch von Rauch, Staub; übertragen ›rasches, hektisches Durcheinander, Aufregung‹: Wirbel der Leidenschaften; auch: der Weltbau dreht sich im Wirbel um mich (Schiller); A222 Friedrich Schiller gebraucht Wirbel auch von der Umschlingung einer Schlange: jählings schnürt dich der tödliche Wirbel (Fiesko 5,1); durch Anlehnung an das Verb wirbeln (s. unten)
2 ›das trillerartige Ertönen der Trommel‹ (1726; L059 DWb), Trommelwirbel; danach auch Lerchenwirbel (Uhland);
3 ›Gerät zum Drehen‹ (ahd. ; L059 DWb), z. B. zum Anspannen der Saiten eines Instruments;
4 anatomisch ›die ineinander drehbaren runden Knochen des Skeletts‹ (1526; ebenda), ursprünglich für alle Gelenke; jünger ist die engere Bedeutung ›einzelne Glieder des Rückgrats‹ (Wirbelsäule, s. unten);
5 ›Stelle des Kopfes, an der die Haare wie Kreisradien auseinandergehen‹ (12. Jahrhundert; L059 DWb);
⊚ vom Wirbel bis zur Zehe (dafür heute
⊚ vom Scheitel bis zur Sohle). Zu Wirbel(4)
Wirbelsäule (L033 Joachim Heinrich Campe 1811); zu Wirbel(1)
Wirbelsturm (1664; L059 DWb);
wirbeln (1540; L059 DWb)
1 (L080 Joannes Frisius 1556) intransitiv ›sich im Wirbel bewegen‹: nun schweben sie, rauschen sie, wirbeln die winde (Klopstock; L059 DWb), übertragen es wirbelt mir der Kopf, das Hirn (L169 Matthias Kramer);
2 (1575; L059 DWb) transitiv ›in kreisende Bewegung versetzen‹: dann sprengte er im gestreckten laufe vorwärts, wirbelte den speer (Freytag; ebenda);
3 ›sehr schnell mit den Trommelstöcken schlagen‹ (nach der dabei stattfindenden drehenden Bewegung); danach auch von den Trillern der Singvögel: die Lerche wirbelt; auch transitiv ein Liedchen wirbelnd (A.W.Schlegel); andererseits auch wirbelndes Lied (Geßner);
wirb(e)lig (L080 Joannes Frisius 1556), übertragen ›lebhaft, unruhig‹: die wirblige Zeit des Karnevals(Zuckmayer; L097 GWb), auch, hier mit dem Suffix -icht, -igt ›schwindlig‹: da wurd es mir immer wirbligter und wirbligter im kopfe (E.T.A.Hoffmann; L059 DWb).
2 ›das trillerartige Ertönen der Trommel‹ (1726; L059 DWb), Trommelwirbel; danach auch Lerchenwirbel (Uhland);
3 ›Gerät zum Drehen‹ (ahd. ; L059 DWb), z. B. zum Anspannen der Saiten eines Instruments;
4 anatomisch ›die ineinander drehbaren runden Knochen des Skeletts‹ (1526; ebenda), ursprünglich für alle Gelenke; jünger ist die engere Bedeutung ›einzelne Glieder des Rückgrats‹ (Wirbelsäule, s. unten);
5 ›Stelle des Kopfes, an der die Haare wie Kreisradien auseinandergehen‹ (12. Jahrhundert; L059 DWb);
⊚ vom Wirbel bis zur Zehe (dafür heute
⊚ vom Scheitel bis zur Sohle). Zu Wirbel(4)
Wirbelsäule (L033 Joachim Heinrich Campe 1811); zu Wirbel(1)
Wirbelsturm (1664; L059 DWb);
wirbeln (1540; L059 DWb)
1 (L080 Joannes Frisius 1556) intransitiv ›sich im Wirbel bewegen‹: nun schweben sie, rauschen sie, wirbeln die winde (Klopstock; L059 DWb), übertragen es wirbelt mir der Kopf, das Hirn (L169 Matthias Kramer);
2 (1575; L059 DWb) transitiv ›in kreisende Bewegung versetzen‹: dann sprengte er im gestreckten laufe vorwärts, wirbelte den speer (Freytag; ebenda);
3 ›sehr schnell mit den Trommelstöcken schlagen‹ (nach der dabei stattfindenden drehenden Bewegung); danach auch von den Trillern der Singvögel: die Lerche wirbelt; auch transitiv ein Liedchen wirbelnd (A.W.Schlegel); andererseits auch wirbelndes Lied (Geßner);
wirb(e)lig (L080 Joannes Frisius 1556), übertragen ›lebhaft, unruhig‹: die wirblige Zeit des Karnevals(Zuckmayer; L097 GWb), auch, hier mit dem Suffix -icht, -igt ›schwindlig‹: da wurd es mir immer wirbligter und wirbligter im kopfe (E.T.A.Hoffmann; L059 DWb).