Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
winken
(ahd. ) westgermanisches schwaches Verb (engl. to wink). Das Partizip gewunken Neubildung, die sich in verschiedenen Mundarten findet, bisweilen auch literarisch und besonders umgangssprachlich; verwandt mit ↑ "wanken"; zuerst1 für das Bewegen der Augenlider, sowohl absichtlich als Ausdrucksgebärde, um jemandem ein Zeichen zu geben, als auch absichtslos ›zwinkern, blinzeln‹, substantiviert wie… Jupiter, der durch das wincken seiner augenlider den Olympus erschüttern macht(Winckelmann; L059 DWb); übertragen von der Person auf das Organ (L080 Joannes Frisius 1556; L059 DWb): wie freundlich diese augen… zu winken verstanden (Arndt; L059 DWb); dann auch
2 ›Zeichen, die mit einer Bewegung des Kopfes, der Hand, einem Finger usw. gegeben werden‹ (mhd. ; ebenda); ironisch übertragen auf ähnliche Bewegungsformen, ab 13. Jahrhundert besonders ›schlagen, prügeln‹: im wirt gewinket mit der stangen(Ulrich von Türheim; L059 DWb); übertragen auf das Glied oder den Gegenstand, mit dem die Bewegung ausgeführt wird (zuerst bei Herder; ebenda): der ernste arm des schicksals winkt(Schubart; ebenda); in der Regel wird jedoch bereits mittelhochdeutsch (ebenda) vorausgesetzt, daß es sich um eine Gebärde der Hand handelt. Einen Akkusativ kann winken regieren wie andere sonst intransitive Verben in Verbindung mit Richtungsbezeichnungen: wenn sie dahin der Wille des Angebeteten winkte (Klopstock), ihr winktet mich beiseit' (Geibel). Ferner einen Akkusativ des Inhalts: er winkt ihm Errettung(Voß). Ungewöhnlich: was sie winkt, erscheint sogleich (Goethe); gehoben häufig von Gegenständen, die sich in der Entfernung zeigen und als sich verheißungsvoll anbietend vorgestellt werden: goldne Früchte seh' ich glühen, winkend zwischen dunklem Laub (Schiller), wie mir deine Freuden winken(Schenkendorf); verblaßt ›in Aussicht stehen‹: eine Belohnung winkt (L337 WdG).
Wink mhd. winc, reicher belegt erst ab 1591 (L059 DWb); ›Zeichen, das man jmdm. gibt‹ (mit den Augen, dem Kopf oder den Händen): Der Mann… weiß noch so versteckte Winke als Aufforderung auszulegen (Ch.A285 Christa Wolf, Ort 34); am gebräuchlichsten in der verbalen Verbindung jmdm. einen Wink geben ›einen Rat, Hinweis geben‹ (1651; L059 DWb);
⊚ Wink mit dem Zaunpfahl (↑ "Zaunpfahl"). Ausgehend von Wink als gebietender Geste auch allgemein ›Willensäußerung‹ (1535; ebenda): meine soldatesque und landleute habe ich dergestalt im zaume, dasz sie mir auf einen winck gehorsamen müssen (Schnabel; ebenda). Seltener im 18./ 19. Jahrhundert (ebenda) auch übertragen ›Augenblick‹ (wie engl. wink): (er ruhet) eines winks zeit aus(Klopstock; ebenda), in einem Wink (Wieland, Goethe, A.W.Schlegel).
2 ›Zeichen, die mit einer Bewegung des Kopfes, der Hand, einem Finger usw. gegeben werden‹ (mhd. ; ebenda); ironisch übertragen auf ähnliche Bewegungsformen, ab 13. Jahrhundert besonders ›schlagen, prügeln‹: im wirt gewinket mit der stangen(Ulrich von Türheim; L059 DWb); übertragen auf das Glied oder den Gegenstand, mit dem die Bewegung ausgeführt wird (zuerst bei Herder; ebenda): der ernste arm des schicksals winkt(Schubart; ebenda); in der Regel wird jedoch bereits mittelhochdeutsch (ebenda) vorausgesetzt, daß es sich um eine Gebärde der Hand handelt. Einen Akkusativ kann winken regieren wie andere sonst intransitive Verben in Verbindung mit Richtungsbezeichnungen: wenn sie dahin der Wille des Angebeteten winkte (Klopstock), ihr winktet mich beiseit' (Geibel). Ferner einen Akkusativ des Inhalts: er winkt ihm Errettung(Voß). Ungewöhnlich: was sie winkt, erscheint sogleich (Goethe); gehoben häufig von Gegenständen, die sich in der Entfernung zeigen und als sich verheißungsvoll anbietend vorgestellt werden: goldne Früchte seh' ich glühen, winkend zwischen dunklem Laub (Schiller), wie mir deine Freuden winken(Schenkendorf); verblaßt ›in Aussicht stehen‹: eine Belohnung winkt (L337 WdG).
Wink mhd. winc, reicher belegt erst ab 1591 (L059 DWb); ›Zeichen, das man jmdm. gibt‹ (mit den Augen, dem Kopf oder den Händen): Der Mann… weiß noch so versteckte Winke als Aufforderung auszulegen (Ch.A285 Christa Wolf, Ort 34); am gebräuchlichsten in der verbalen Verbindung jmdm. einen Wink geben ›einen Rat, Hinweis geben‹ (1651; L059 DWb);
⊚ Wink mit dem Zaunpfahl (↑ "Zaunpfahl"). Ausgehend von Wink als gebietender Geste auch allgemein ›Willensäußerung‹ (1535; ebenda): meine soldatesque und landleute habe ich dergestalt im zaume, dasz sie mir auf einen winck gehorsamen müssen (Schnabel; ebenda). Seltener im 18./ 19. Jahrhundert (ebenda) auch übertragen ›Augenblick‹ (wie engl. wink): (er ruhet) eines winks zeit aus(Klopstock; ebenda), in einem Wink (Wieland, Goethe, A.W.Schlegel).