Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
wiehern
(14. Jahrhundert) ⇓ "S099" Iterativbildung zu gleichbedeutend ⇓ "S121" lautmalend mhd. wihen, wihenen, abgelautet wei(g)en: wiehert… wie die vollen müssigen Hengste (A180 Martin Luther, Jeremia 5.8); seit dem 17. Jahrhundert umgangssprachlich übertragen auf die menschliche Stimme, allgemein: man wiegert den discant (Logau; L059 DWb); ›anstößig reden‹: und wiehert keine Zoten mehr(C.F.D.Schubart, Die Fürstengruft; A319 Karl Otto Conrady, 129), ähnlich bei L169 Matthias Kramer ein schön Weibsbild anwieheren; speziell z. B. im Gegensatz zu "schmunzeln" ›geräuschvoll lachen‹ (↑ "lachen"), häufig im Partizip Präsens, im Gegensatz zu "prusten" und "kichern" und wie "krähen" ungehemmt: der herr lacht laut; der diener wiehert recht (Hagedorn; L059 DWb), hierbey schlug Haberwald eine wiehernde lache auf (Nicolai; L059 DWb), daher die feste Verbindung wieherndes Gelächter (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
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