Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
widerstreben
mhd. widerstreben, Partizip Perfekt ohne ge- gebildet, früher auch mit diesem: Hab deinem Willen ich doch nicht gewiderstrebt (Weckherlin; L264 Daniel Sanders); heute mit Dativ verbunden, mittelhochdeutsch auch mit Genitiv oder Akkusativ; häufig absolut gebraucht;1 im Sinn einer nach außen gerichteten Reaktion
1.1sich sträuben, (mit der Waffe) Widerstand leisten, sich auflehnen‹;
1.2jmds. Absichten und Plänen hindernd in den Weg treten, ihnen entgegenwirken‹: andre streben auch, Euch widerstrebend, nach demselben Zweck (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I 10,306), der substantivierte Infinitiv steht für ›Umtriebe, Ränke‹: Laßt es immer Sitte werden, daß man die Heroen aller Art feyert, welche über die Atmosphäre des Neides und des Widerstrebens erhoben sind (A075 Johann Wolfgang von Goethe, IV 33,9); häufig übertragen auf sachliche Begriffe, z. B. auf Gegenstände, die in Widerspruch zueinander stehen: diese relativität und unfreiheit widerstrebt dem ideal (Hegel; L059 DWb);
2 als innerer Vorgang ›zuwiderlaufen, zuwider sein‹: Dem Jüngling widerstrebt's, eine Göttin… zu heirathen (Goethe; L264 Daniel Sanders); substantiviert ›Abneigung, Abscheu‹.
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