Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wange
⇓ "S077" Fem. , ahd. wanga, mhd. wange Neutr. , selten Fem. ; zunächst ›Gesichtswölbung über dem Jochbein‹ (Gegensatz ↑ "Backe" ›Kinnlade‹), vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–1. Der sachlichen Differenzierung entspricht seit dem 17. Jahrhundert (Ansätze schon im Mittelhochdeutschen) eine stilistische. Wange ist der »edlere ausdruck« (L059 DWb; L004 Johann Christoph Adelung: »in der edlern Schreibart«) und steht dann (als »Dualsingular« [›eine für beide‹]) für die gesamte Gesichtspartie zwischen Nase, Augen, Ohren, nun glühte seine wange roth und röther, von jener jugend, die uns nie entfliegt (Goethe; L059 DWb); übertragen, auf Sonne und Mond: mit voller wange durch die linde lächelt (Hölty; L059 DWb), fachsprachlich auf paarige Seitenteile unterschiedlicher Gegenstände (z. B. ›Mauern eines Schornsteinkastens‹; L059 DWb).
⇓ "S077" Fem. , ahd. wanga, mhd. wange Neutr. , selten Fem. ; zunächst ›Gesichtswölbung über dem Jochbein‹ (Gegensatz ↑ "Backe" ›Kinnlade‹), vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–1. Der sachlichen Differenzierung entspricht seit dem 17. Jahrhundert (Ansätze schon im Mittelhochdeutschen) eine stilistische. Wange ist der »edlere ausdruck« (L059 DWb; L004 Johann Christoph Adelung: »in der edlern Schreibart«) und steht dann (als »Dualsingular« [›eine für beide‹]) für die gesamte Gesichtspartie zwischen Nase, Augen, Ohren, nun glühte seine wange roth und röther, von jener jugend, die uns nie entfliegt (Goethe; L059 DWb); übertragen, auf Sonne und Mond: mit voller wange durch die linde lächelt (Hölty; L059 DWb), fachsprachlich auf paarige Seitenteile unterschiedlicher Gegenstände (z. B. ›Mauern eines Schornsteinkastens‹; L059 DWb).