Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
walzen
(mhd. ) nur deutsches Wort, jetzt schwach, mittelhochdeutsch stark (wielz, gewalzen), ursprünglich intransitiv;1sich drehen, rollen‹ (↑ "wälzen"); wohl in Anlehnung an Walzer auch
2Walzer tanzen‹: ich habe im Englischen gesehn, daß sie gut walzen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I 19,32,4), ein Freund, der sehr gut walzte (A075 Johann Wolfgang von Goethe, I 27,282,10);
3mit Walzen bearbeiten‹, neue Ableitung aus Walze(1), s. unten;
4"S182" rotwelsch 19. Jahrhundert ›auf der Wanderschaft sein‹.
Walzer
1 anfangs Nomen agentis (L308 Kaspar Stieler) »Einer, der im Kreise sich selbst herumdrehend tanzt« (L033 Joachim Heinrich Campe), dazu Walzerin;
2.1 als Tanzbezeichnung (gebildet wie "Schleifer", "Dreher", "Seufzer") zuerst 1781 bei A222 Friedrich Schiller nachzuweisen: Beim Walzer und beim Becherklang(Graf Eberhard der Greiner von Wirtemberg 13);
2.2 auch ›Musikstück im Dreivierteltakt‹ (L033 Joachim Heinrich Campe);
Walze ahd. walza;
1zylindrischer Körper‹;
2 rotwelsch 19. Jahrhundert (W.L244 Wolfgang Pfeifer) ›Wanderschaft, Wandern (der Bettler und Handwerksburschen)‹: auf die Walze gehen, auf der Walz sein (S.A.L348 Siegmund A. Wolf).
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