Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Walküre
< ⇓ "S008" altnord. valkyrja, Zusammensetzung mit mhd. walNeutr. (auch Mask. und Fem. ) ›Schlachtfeld‹; gemeingermanisch (altnord. valr, altengl. wall) ›Gesamtheit der in der Schlacht Gefallenen‹; urverwandt tochar. walu ›gestorben‹; ⇓ "S143"göttliche Jungfrau, die nach der Edda von Odin entsendet wird, um auf dem Schlachtfeld unter den Toten auszuwählen und die Helden nach Walhalla zu geleiten‹ (↑ 1"Kur"-); ⇓ "S148" seit dem 18. Jahrhundert auch in der deutschen Dichtung (L059 DWb), Titel des 2. Teils des ›Ring der Nibelungen‹ von ⇓ "S032" R.Wagner; (⇓ "S206" spöttisch) übertragen auf große (blonde) Frauen: »Bei mir ist Alles Natur«, sagte die Walküre (A.A226 Arno Schmidt, Trommler 16).Walhalla Fem. < ⇓ "S008" altnord. valhöll (nach der nordischen ⇓ "S143" Mythologie) ›Aufenthaltsort der im Kampf gefallenen Helden‹; die Form Walhalla hat sich nach 1750 durchgesetzt (L059 DWb); nachdem Ludwig I. von Bayern bei Regensburg die Walhalla errichtet hatte (1842), in der die Büsten der »großen Deutschen« aufgestellt sind, auch in der Bedeutung ›Ehrenhalle‹;
Walstatt (mhd. ); eigentlich ›Leichenfeld‹ (↑ "Statt"), dann
1Schlachtfeld‹, eigentlich tautologische Zusammensetzung, die das Simplex bis zum 16. Jahrhundert ganz verdrängt (L059 DWb); jüngere Nebenformen Walplatz (vereinzelt 16. Jahrhundert; L059 DWb) und Walfeld (wohl erst 19. Jahrhundert; L059 DWb);
2 16. Jahrhundert »ein ort da man die übelthater abthut« (L200 Josua Maaler), ›Richtstätte‹.
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