Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
wacker
ahd. wachar, wakar, mhd. wacker (auch altenglisch/ altnordisch vorhanden, vgl. auch schwed. vacker ›schön‹), verwandt ⇑ "wecken", "wachen"; ⇓ "S025"1.1 ›wach‹, Gegensatz schlafend nach L004 Johann Christoph Adelung und L033 Joachim Heinrich Campe landschaftlich norddeutsch, auch z. B. noch Jung-Stilling: im traume fürchtete er wacker zu werden, und dennoch erwachte er (L059 DWb);
1.2 früh ›wachsam, aufmerksam‹, besonders im religiösen Sinn, oft bei Luther, ich… mit scharffen wackern augen allein auff das wort sehe (L059 DWb), nach L004 Johann Christoph Adelung veraltet, aber noch Immermann, G.Keller (L059 DWb);
2.1 seit dem Mittelhochdeutschen stärker auf Tätigkeit bezogen ›körperlich bzw. geistig frisch, kraftvoll, rührig, eifrig‹ (veraltend);
2.2 im Kontext von Kampf, Krieg schon mittelhochdeutsch speziell ›tapfer(2.1), mutig‹ (↑ "Mut"): frisch unverzagt beherzt und wacker, / der scharfe säbel ist mein acker (A. v.Arnim; L059 DWb), bekannt v. a. Der wackre Schwabe forcht' sich nit (Uhland, Schwäbische Kunde), wie "brav"(1) noch in Wendungen wie sich wacker halten (Goethe, Schiller; L059 DWb); sich im Examen wacker schlagen (veraltend);
2.3 erst allmählich seit dem 17. Jahrhundert in bürgerlich-moralischer Wertung auf persönliche Eigenschaften bezogen ›tüchtig, rechtschaffen, redlich‹ du wirst gewisz eine wackere frau an ihr haben; nicht so eine Xantippe(Lessing; L059 DWb), vgl. "brav"(2.1) (veraltend);
3 beim Adverb die Sonderentwicklung (vgl. "brav", "tüchtig") zur bloß steigernden Funktion (17. Jahrhundert): geschlafen, auch wacker geschnarckt (Abraham a Santa Clara; L059 DWb); veraltend bzw. scherzhaft umgangssprachlich, sie… zechten wacker (A.Zweig; L337 WdG).
ahd. wachar, wakar, mhd. wacker (auch altenglisch/ altnordisch vorhanden, vgl. auch schwed. vacker ›schön‹), verwandt ⇑ "wecken", "wachen"; ⇓ "S025"1.1 ›wach‹, Gegensatz schlafend nach L004 Johann Christoph Adelung und L033 Joachim Heinrich Campe landschaftlich norddeutsch, auch z. B. noch Jung-Stilling: im traume fürchtete er wacker zu werden, und dennoch erwachte er (L059 DWb);
1.2 früh ›wachsam, aufmerksam‹, besonders im religiösen Sinn, oft bei Luther, ich… mit scharffen wackern augen allein auff das wort sehe (L059 DWb), nach L004 Johann Christoph Adelung veraltet, aber noch Immermann, G.Keller (L059 DWb);
2.1 seit dem Mittelhochdeutschen stärker auf Tätigkeit bezogen ›körperlich bzw. geistig frisch, kraftvoll, rührig, eifrig‹ (veraltend);
2.2 im Kontext von Kampf, Krieg schon mittelhochdeutsch speziell ›tapfer(2.1), mutig‹ (↑ "Mut"): frisch unverzagt beherzt und wacker, / der scharfe säbel ist mein acker (A. v.Arnim; L059 DWb), bekannt v. a. Der wackre Schwabe forcht' sich nit (Uhland, Schwäbische Kunde), wie "brav"(1) noch in Wendungen wie sich wacker halten (Goethe, Schiller; L059 DWb); sich im Examen wacker schlagen (veraltend);
2.3 erst allmählich seit dem 17. Jahrhundert in bürgerlich-moralischer Wertung auf persönliche Eigenschaften bezogen ›tüchtig, rechtschaffen, redlich‹ du wirst gewisz eine wackere frau an ihr haben; nicht so eine Xantippe(Lessing; L059 DWb), vgl. "brav"(2.1) (veraltend);
3 beim Adverb die Sonderentwicklung (vgl. "brav", "tüchtig") zur bloß steigernden Funktion (17. Jahrhundert): geschlafen, auch wacker geschnarckt (Abraham a Santa Clara; L059 DWb); veraltend bzw. scherzhaft umgangssprachlich, sie… zechten wacker (A.Zweig; L337 WdG).