Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Wachs
Neutr. , ahd. / mhd. wahs, altgermanisch (altnord. vax, engl. wax); »Stoff der Bienenwabe« (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), dann auch ›chemisch erzeugte knet- und schmelzbare Masse‹, besonders auf das Kerzenmaterial bezogen, des wart… ouch wahses vil verbrant (Ulrich von Lichtenstein; L059 DWb), Wachskerze (L200 Josua Maaler), Wachstuch (L169 Matthias Kramer 1719); seit dem Mittelhochdeutschen häufig im Vergleich, bleich als ein was ir wangen (Trojanerkrieg; L059 DWb), Mein Herz ist weiches Wachs in ihrer Hand (A222 Friedrich Schiller, Jungfrau 3,4), er ist bloszes wachs »sagt man von einem menschen ohne charakter« (L059 DWb). Wachsfigurenkabinett ↑ "Kabinett".wächsern (Luther); übertragen die Gerechtigkeit hat eine wächserne Nase, man kan sie drehen, wo man sie hin will (L305 Christoph Ernst Steinbach 1734);
wachsweich Ende des 17. Jahrhunderts, übertragen waxweiche tafel meines herzens (Grimmelshausen; L059 DWb); westdeutsch/ südwestdeutsch von gekochten Eiern (L171 Paul Kretschmer), von Gliedern (L264 Daniel Sanders) und Entscheidungen (1899; L059 DWb);
wachsen1"S087" schwaches Verb ›mit Wachs behandeln‹ (16. Jahrhundert), wohl aus oberdeutsch nicht umlautender Mundart, schriftsprachlich statt des regulären wächsen (ahd. wahsen) und ↑ "wichsen"(1).
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